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Stade Maurice Dufrasne „Sclessin“, Liège (30.023 Plätze) Ground 604

Royal Standard de Liège vs. KRC Genk (1-0)

Jupiler League (1. Liga Belgien) 25.000 Zuschauer (600 Gäste)

Mag sein dass Lüttich (französisch Liège, ausgesprochen Li-esch) eine wunderschöne Stadt ist, gesehen hatten wir davon bei unserer Ankunft allerdings nicht sehr viel. Die letzten Kilometer vor dem Stadion entpuppten sich uns jedenfalls als ein selten hässliches und stinkendes Industrieloch, wie man es sonst wohl nur aus düsteren Science Fiction Endzeitfilmen kennt. Hinter jeder Ecke schienen irgendwelche glubschäugigen Aliens zu lauern, letztlich wurden aber keinerlei extraterestrischen Wesen oder Gestalten aus der Zukunft entdeckt, und so konnten wir unbehelligt unseren Weg zum Stadion fortsetzen! Nach einer gefühlten Ewigkeit bei der Suche nach einem kostengünstigen Parkplatz (2 € wurden letztlich fällig) und dem problemlosen Ticketkauf für je 28 € für Plätze im Oberrang der Tribüne III durften wir das Stade Maurice Dufrasne (auch bekannt als Stade Sclessin) endlich betreten. Ein seeehr geniales Ding! Gerade die Stadien in denen man schon leichte Höhenangst bei dem Blick nach unten bekommt, sind halt doch immer die besten! Drei dieser Tribünen (II, III und IV) laufen in U-Form und bestehen jeweils aus drei voneinander getrennten Rängen. Die Tribüne I ist deutlich flacher und beherbergt auch die VIP-Logen. Das Stadion wirkt sehr kompakt und bietet beste Voraussetzungen für eine tolle Atmosphäre. Ein Besuch lohnt sich! Das Derby zwischen dem Meister (aktuell vierter) und dem Pokalsieger (elfter) aus dem 45 km entfernten Genk hielt leider nicht das was man sich erhofft hatte, zumindest was das Geschehen auf dem Platz angeht. Kaum Höhepunkte, fast keine nennenswerten Torchancen und das Tor des Tages entstand charakteristisch durch einen Foulfelfmeter (58.). Interessanter war da schon das Geschehen auf den Rängen! Schon vor dem Spiel machte der Gästeblock (welcher vom eigenen Standpunkt leider nur schlecht einsehbar war) auf sich aufmerksam mit einigen recht lauten Kanonenschlägen und Rauchbomben. Dann zum Anstoß gab es die volle Dröhnung! Die "Ultras Inferno" und "Hell Side" auf Tribüne III präsentierten eine ansehnliche Pyroshow und auch im Gästeblock sowie bei den Heimfans im Rang darunter, wo die Fangruppierung "Public Hysteric Kaos" Zuhause ist, entflammten Bengalen und Rauchbomben. Herrlich! Allein daran ist ganz klar zu erkennen dass dieser Teil Belgiens viel eher der französischen als der niederländischen Mentalität entspricht. Auch die Stimmung war zu Beginn recht ordendlich, verblasste mit dem Spielverlauf dann aber mehr und mehr. Sie wurde auf heimischer Seite vom Ultrakern auf Tribüne III sowie vom bereits genannten PHK getragen. Einige Male sprang der Funke auch auf den Rest des Stadions über, was durchaus gut rüberkam. Für die Augen gab es später nicht mehr allzu viel, aber der Blick auf das tolle Stadion entschädigte ja für alles. Nachdem man noch zwei Groundhoppern aus Mainz und Essen über den Weg lief, durfte auch schon wieder die Heimreise ins Münsterland angetreten werden, welches mit müden Augen gegen 02:15 Uhr erreicht wurde.






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